Johnny Silverhand @Cyberpunk 2077

Cyberpunk 2077: Das ist Johnny Silverhand

Heute ist der 34. Geburtstag des großartigen Musikers und Kriegsveteranen Mr. John Linder auch bekannt als Johnny Silverhand.
 
Geboren wurde John am 16. November 1988 in College Station Texas USA. Bereits mit 15 Jahren ging John zum Militär. Natürlich gab es auch damals eine gewisse Altersgrenze, doch John log und die Army schaute nicht genauer hin und so landete er schließlich 2003 in Nicaragua und damit mitten im zweiten Südamerikanischen Krieg der auch einfach "Second Conflict" genannt wurde.
 
Ich weiß nicht weshalb John unbedingt zum Militär wollte. Vielleicht wollte er seinem Leben entfliehen. Vielleicht wollte er aber auch die Action eines handfesten Krieges um dort für Tod, Teufel und Ruhm zu kämpfen. Vielleicht wollte er ein Held sein so wie die ganzen Idioten die auch heute noch ganz spitz und feucht  werden wenn die Aussicht darauf besteht in einen glorreichen und natürlich komplett gerechten Krieg zu ziehen. Naja, zumindest bis Sie den Krieg hautnah zu spüren bekommen. 
 
John spürte auf jeden Fall den Krieg und zwar doppelt. Er verlor seinen besten Freund und auch gleich noch seinen Arm. Letzteres konnte man leicht mit kalten Chrom ersetzen. Seinen Freund nicht. Besonders bitter war für John, dass sein Freund wegen ihm Starb. Sein Freund hatte John schützen wollen und ihn so vor dem sicheren Tod bewahrt und dafür einen sehr hohen Preis bezahlt. 
 
We have to pay the Price. 
 
John dämmerte auch so langsam, dass Krieg nicht nur verdammt hässlich, sondern auch verdammt verlogen ist. Die US Truppen waren in Kolumbien, Ecuador, Peru und Venezuela einmarschiert um südamerikanischen Drogenbarone zu besiegen und damit das Drogenproblem in den USA ein für alle mal zu erledigen und damit die Gefahr für die US Wirtschaft auszulöschen.
 
Das Problem war nur, dass zu jener Zeit das schlimmste und das am meisten verwendete Zeug aus den Staaten selbst kam und nicht aus Südamerika. Nein, Sir, hier ging es nicht um den heiligen Kampf gegen Drogen. Nicht um den Export von Demokratie. Nicht um die Menschen. Vor allem nicht um die Menschen.  Nein, es ging um Ressourcen, Kontrolle und damit um Macht. 
 
Denn die eigentlichen Herren in diesen Ländern waren die Europäer die dort starke wirtschaftliche Interessen hatten und genau das passte der US Regierung nicht. Die Reaktion der Europäer war aber nicht etwa selbst irgendwo einzumarschieren um sich den US Interessen entgegenzustellen. Sie öffneten einfach die Brieftasche und das sehr weit, womit die besetzten Länder jede Menge Ausrüstung und vor allem Waffen kaufen konnten. Natürlich in Europa. 
 
Und so kam, was kommen musste, wenn auf der einen Seite eine mächtige Arme und auf der anderen Seite eine mächtige Brieftasche steht. Es wurde ein Schlachthaus. Im Bemühen endlich endscheidend voran zu kommen zog die US Regierung sämtlich register inklusive diverser Projekte in denen Soldaten in irgendeiner Weise "verbessert" worden. Hört sich gut an, war aber schrecklich und auch schon ein wenig unmenschlich. 
 
Wie auch immer, das und mehr wurde John irgendwann klar. Er tat daraufhin das was viele vor ihm und auch nach ihm getan haben. Er desertierte. 
 
Deserteure standen aber nicht hoch im Kurs, was daran lag, dass die US Regierung mit ihren hochbezahlten Beratern und einen soliden Einfluss auf die Medien im Land alles dafür taten, um Deserteure als Feiglinge und Unpatriotisch zu brandmarken. 
 
John musste sich deshalb bedeckt halten und so landete er in Night City in einem dreckigen Hotelzimmer in Pacifica das er einen ganzen Monat lang nicht verlies. Dort war es auch, wo er beschloss sich gegen das System zu wenden. Sich zu rächen, zu rebellieren und alles dafür zutun um die Wahrheit zu verbreiten und der Korruption - wo immer sie sich auch zeigt - die Maske der Anständigkeit herunter zu reißen. Also änderte er seinen Namen und schickte sich an eine Band zu gründen. 
 
Johnny Silverhand war geboren. 
 
Sein neuer Nachname war natürlich angelehnt an seinen neuen Arm. Dieses silberne Chrome erinnerte ihn an das was er verloren hatte. Seinen Arm, seinen Freund und die letzte Unschuld die eine Mensch verlieren kann. Das Militär, Krieg und das System hatten sein Leben für immer verändert. Sie hatten ihn für immer verändert.
 
Er gründete schließlich die Band Samurai mit Kerry Eurodyne. Bald schon wurden sie bei einem Gig Rainbow Cadenza entdeckt. Danach ging es steil nach oben und mit der Popularität kam die Reichweite die er nutze um seinen Rock und seine Message zu verbreiten. Leider trennte sich 2008 die Band. 
 
Aber Johnny - damals einer der beliebtesten und erfolgreichsten Musiker - nutzte seine Popularität um nun eine Solokarriere zu beginnen. Er setzt noch mehr darauf seine Anti-Konzern und Anti-Regierung Botschaften zu verbreiten womit er auch viel Erfolg hatte. In seinem Album "Sins of Your Brothers" gab er zu, dass es ein Deserteur war, ließ aber auch einfließen was während des Second Conflict alles geschehen und wer dafür verantwortlich war. Er schaffte es dadurch die Wahrnehmung vieler Menschen in Bezug auf Deserteure grundlegend zu verändern. Eine großer Erfolg für John und Johnny. 
 
In dieser Zeit traf Johnny eine junge nicht minder rebellische Frau namens Roque. Die beiden hatten eine ziemlich intensive Zeit mit sehr viel Liebe, doch am Ende zeigte sich, dass nur einer der beiden wirklich liebte. Und das war nicht Johnny. Er betrog Roque. Der große Rebell und Held vieler Millionen Fans hatte nicht die Eier gehabt, seiner Freundin zu gestehen, dass eine andere Frau oder andere Frauen ihn einfach mehr anmachten. 
 
Johnny war eben auch nur ein ganz normaler Typ mit Schwächen. Sogar ziemlich vielen. Launisch, zynisch, arrogant, irrational, impulsiv, manipulierend... also ein richtiges Arschloch eben. Doch was glaubst du denn was geschieht wenn du einen Kampf voller Hass gegen übermächtige Konzerne und Regierungen nur mit deiner Präsenz und deinen Worten führst? Wird man dadurch zu einem fröhlichen, entspannten und besseren Mensch? Wohl kaum. Roque war eine von vielen die mit den Auswirkungen von Johnnys Persönlichkeit klar kommen musste. 
 
Doch Johnny hatte auch gewisse Superkräfte. Er konnte unglaublich Charmant sein und war extrem Charismatisch. Das glich durchaus einige aus und sorgte mit  dafür, dass er Alt Cunningham kennenlernte. Sie war einer der besten Netrunner der Stadt. Sie war klug, schön und stark und Johnny vergötterte sie.
 
Doch am 4. August 2013 geschah etwas, dass nun Johnny für alle Zeiten verändern würde. Nach einem Konzert im Hammer wurde er und Alt von einigen durch Arasaka angeheuerten Schläger überfallen. Sie entführten Alt und ließen Johnny niedergestochen und verblutend auf dem kalten Asphalt von Night City zurück. Johnny wäre in dieser Nacht beinahe draufgegangen, doch ein Reporter Namens Thompson der Alt beobachtet hatte, sorgte dafür, dass Johnny auf den Tisch von Naumann, einem Medic und Ripperdoc landete. 
 
Naumann, das war der Vater des Freundes der John im Krieg beschützt und dabei draufgegangen war. Er sorgte dafür, das Johnny die Nacht überlebte.  Für Naumann war John stets wie ein Sohn. Es ist nicht bekannt wie eng der Kontakt zwischen den beiden war, aber so viel man erfahren konnte, war Johnny nicht sehr kontaktfreudig, denn für Johnny war Naumann Vergangenheit und Schuld. 
 
Nachdem Johnny wieder halbwegs auf dem Damm war und herausgefunden hatte wohin Alt verschleppt worden war, organisierte er eine Söldnertruppe bestehend aus sich selbst, Thompson und zwei freischaffenden Solos. Santiago und Roque. Ausgerechnet Roque. Aber das war wohl Kalkül, denn Johnny wusste das Roque noch immer was für Johnny übrig hatte, was ihm den Vorteil brachte möglichst gute Leute in kurzer Zeit zu finden. Sein Plan ging auf und ja, Johnny war schon ein sehr spezieller Typ.
 
Die kleine Söldnertruppe legte sich durchaus mit Erfolg mit einem der mächtigsten Konzerne der Welt an. Durch einen irrwitzigen Plan schafften sie es tatsächlich zu Alt. Doch es schien so, als wäre all das was Alt ausmachte aus ihrem Körper gezogen worden. Manche nennen es Seele, andere Energie. Ganz gleich wie Johnny es nannte, er lag komplett falsch. 
 
Alt war nicht weg. Arasaka hatte ihre Persönlichkeit in die Mainframe geladen, aber Körper und Geist waren weiterhin gleich einer digitalen Nabelschnur miteinander verbunden, doch in seinem Hass und in seiner Irrationalität erkannte Johnny das nicht. In dem Moment als er Alt aufnahm wurde sie von der Mainframe und damit von ihrem Körper getrennt.
 
Es war der Moment als Johnny Silverhand Alt Cunningham tötete.
 
Zumindest die Biologische Form von Alt. Die digitale Alt, ihre Persönlichkeit, ihr Geist schaffte es später Johnny zu kontaktieren. Erst da erkannte Johnny was geschehen war. Er wollte zu ihr, sie retten, sie befreien, aber Alt sagte ihm, dass er ihr nicht folgen solle. 
 
Doch er tat es.
 
2023 hatte er die Chance an einer von Militech geleitetet schwarzen Missionen teilzunehmen. Ziel war in den Arasaka Tower einzudringen um sich den Soulkiller zu bemächtigen und falls das nicht möglich wäre, die Mainframe in die Luft zu jagen und zwar extrem gründlich in die Luft zu jagen. Johnny wollte Alt um jeden Preis retten und so war das Angebot an diesem Himmelfahrtsunternehmen teilzunehmen die perfekte Chance. Im Gegensatz zu der Aktion in 2013 - die im Grunde eine Privatangelegenheit war - war er diesmal de facto wieder als Soldat in einem Krieg unterwegs und zwar für ein Konzern. Sollte es einen Gott geben, hat der auf auf jeden Fall einen hervorragenden Humor. 
 
Mit dabei war auch wieder die alte Truppe aber auch jede Menge andere Söldner, allen voran Morgan Blackhand der das Kommando und die Verantwortung inne hatte. Der Plan war recht verwegen und Arasaka diesmal vorbereitet. Zwei Gegebenheiten die zur Katstrophe führten. 
 
Johnny konnte sein Ziel nicht erreichen Alt zu retten. Es war der Moment als Adam Smasher den finalen Schlag gegen Johnny setze als im klar wurde, dass alles Aussichtlos war. Vielleicht war es das schon immer. 
 
An diesem Tag ging eine halbe Stadt unter. Viele Menschen starben einen qualvollen und elenden Tod. Ja, in dieser Nacht habe alle verloren. Naja, nicht alle. Militech war mit der Ergebnis zufrieden und froh über die Entscheidung auf ein entbehrliches Söldnerteam gesetzt zu haben.
 
Das war das Leben von John Linder der zu Johnny Silverhand wurde. Einige Menschen behaupten Johnny nach 2023 gesehen zu haben, was aber natürlich unmöglich ist.  Wahrscheinlich gehört es zu einer schillernderen Persönlichkeit wie Johnny Silverhand einfach dazu, dass Menschen immer wieder glauben ihn irgendwo gesehen zu haben. Genauso wie damals bei Elvis, einen anderen großen Rockster.